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Die Corona-Krise – was bleibt?

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Ich werde sie vermissen…

Ich persönlich bin mir sicher, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, wo ich mir ein bisschen «Corona Zeit» wünschen werde. Ich meine das nicht zynisch, ich bin mir sehr bewusst wie viel Leid durch die Situation ausgelöst wurde und wie viele kleine und kleinste Unternehmen am kämpfen sind. Auch die WECONNEX selbst geriet wirtschaftlich stark unter zusätzlichen Druck aufgrund der diversen Einschränkungen.

Nein, diesen Teil der Krise wünsche ich mir sicher nicht zurück. Aber den Aspekt der erzwungenen Pause werde ich irgendwann vermissen. Wenn ich mich etwas herumhöre, dann geht es anscheinend nicht nur mir so. Viele geniessen es, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Vielleicht wieder einmal mit den Kindern ein Monopoly zu spielen, lange verstaubte Lego-Stationen neu aufzubauen oder im Garten endlich die Projekte umzusetzen, die man dem/der Parter/Partnerin schon lange versprochen hat. Ganz viele Menschen bewegen sich auf einmal täglich in der Region und geniessen das Wetter und die schöne Natur. Die regionalen Läden erfreuen sich starker Beliebtheit und viele Menschen lernen das Gefühl von weniger gefüllte Agenden wieder vermehrt zu schätzen. Man vermisst die Liebsten und merkt gleichzeitig, wie sehr man kleine Dinge wie eine Umarmung oder einen Kaffee mit Freunden als selbstverständlich betrachtet hat.

Was nehme ich mit?

Nun, ich bin kein Corona-Romantiker und glaube nicht an das «New Normal», welches das Virus in unserer Gesellschaft eingeläutet haben soll. Genau so wie nach einer Katastrophe werden sich die Menschen wohl schnell wieder im alten Muster finden – ausser wir versuchen ganz bewusst, uns kleine «Corona Inseln» zu schaffen. Ich persönlich werde versuchen, ein paar positive Erfahrungen in die Zeit nach Corona zu retten:

  • Bewegung in der freien Natur beibehalten
  • Einkauf von lokalen und nachhaltigen Produkten
  • Die Agenda wenn möglich nicht schon auf Monate hinaus füllen
  • Möglichkeit des Homeoffice und/oder Co-Workings vermehrt nutzen
  • Mehr Spielzeit mit den Kindern verbringen
  • Dem Sohn regelmässiger das «Schönschreiben» kontrollieren 😉
  • Kleine Treffen und grössere Events mit Freunden und Familie mehr wertschätzen

In Relationen gesetzt

Vor allem aber sollten wir versuchen aus den Erfahrungen der Corona Situation zu lernen. Es ist auffällig, dass viele entwickelte Länder und Nationen scheinbar in grössere Schwierigkeiten geraten als ärmere Regionen dieser Welt. Nebst unterschiedlichen Testverfahren, hat dies höchstwahrscheinlich damit zu tun, dass die Menschen in diesen Ländern tagtäglich mit viel grösseren Herausforderungen zu kämpfen haben. Unsere Erfahrungen in der Corona Zeit geben vielleicht einen Vorgeschmack darauf, wie die Situation bei den über 4 Milliarden Menschen sein muss, die täglich um die Existenz kämpfen. Vielleicht sollten wir daran denken, wenn das nächste Mal über die Flüchtlinge debattiert wird oder Budgets für Entwicklungshilfe verhandelt werden.

Solidarität macht uns stark

Für mich eine ganz wichtige Lektion ist die Solidarität, welche ich schon vergessen glaubte. Fast die ganze Welt einigte sich darauf, gegen den unsichtbaren Feind zu kämpfen. Keine Kosten wurden gescheut, um die richtigen Massnahmen zum Schutz der Gesundheit durchzusetzen. Diese Einigkeit, diese Gemeinsamkeit und diese Fokussiertheit müssen wir bewahren, um auch andere grossen Herausforderungen anzugehen. Die sozialen Ungleichheiten, das Abfallproblem, die Biodiversität, das Bevölkerungswachstum und die klimatischen Veränderungen sind globale Probleme, die unsere Zukunft ebenso bedrohen und die wir ebenfalls nur gemeinsam bewältigen können.

Die vielzitierte «bewusstere Lebensweise» kann einen ersten Schritt in diese Richtung bedeuten, allerdings nur, wenn auch jeder Einzelne sich tatsächlich darum bemüht. Veränderung ist anstrengend!

In diesem Sinne: Packen wir’s an und machen das Beste daraus!

Source: nexus ch

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